Es war ein goldener November dieses Jahr, der blätterbunte, sonnige und mit bis zu 18 Grad erfreulich milde Tage hatte, die dann aber, und das ohne Vorankündigung, von einer klaren klirrenden Frostnacht vom 21. auf den 22. abgelöst wurden, der eine bittere Kälte folgte. Tja, und damit warf der Herbst seine letzten Blätter auf meine Wege, und die Obstbäume standen kahl und die Rosen nackt da. Mano, der Frost kam so unfassbar schnell, dass er mit minus 9 Grad meinen Zitronenbaum eiskalt und erbarmungslos erwischte.

Noch nie ist es mir passiert, dass ich die mediterranen Pflanzen um diese Zeit noch nicht ins schützende Winterquartier gebracht habe, aber Oleander und Olive haben es zu meinem Trost überlebt.
Am 1. November war das Ende der Saison, und es änderte auch nichts, dass über Bacharach und seine Umgebung eine besondere Atmosphäre lag und es herbstlich bunt eingefärbt einfach nur zauberhaft war. Seit diesem Tag haben Ausflugsschiffe und manch ein Gastronom Winterpause, und der Startschuss wird erst wieder in der österlichen Zeit fallen.


Ruhig, wie eine Filmkulisse, liegt das Städtchen dar. Fort sind sie, die Touristen aus allen Herrenländern und nicht selten ist es menschenleer in den nun verwunschen aussehenden Gassen und am Ufer des Rheins, was durchaus seinen Reiz hat.

Also, ich liebe mein Bacharach zu jeder Jahreszeit und darum freue ich mich umso mehr, dass es in diesem Jahr wiederum gastliche Stätten gibt, die ihre Türen geöffnet haben:

Da ist der „Posthof“ in der Oberstraße mit seinem historischen Ambiente, der bis zum 5. Januar täglich von 11.30 bis 21 Uhr besucht werden kann.

Das „Pizza- und Kebaphaus“, ein paar Schritte weiter, hat nur dienstags Ruhetag und ansonsten weiterhin von 11 – 22 Uhr geöffnet, und ich kann Ihnen sagen, dass das Essen hier hervorragend ist (die Pizza z.B . ist reichlich belegt und die beste, die ich je gegessen habe) und dazu auch noch alles nicht überteuert.

„Unser“ Spanier, das „Luz de Mar“auf der Stadtmauer, hat zumindest freitags-montags ab 17 Uhr bis 21.30 auf, so dass niemand auf die leckeren Tapas und mediterranen Speisen in der Winterzeit verzichten muss. Wer Fischgerichte und Meeresfrüchte liebt, für den ist dieser äußerst sympathische Familienbetrieb ein Muss, aber auch diejenigen, die eine traditionelle spanische Küche zu schätzen wissen, werden sich hier bestätigt finden.

Auch das Restaurant „An der Stadtmauer“ in der Marktstraße, wo die Chefin kocht wie bei Muttern (wirklich!!), bietet Speisen donnerstags und freitags ab 17 Uhr an und samstags und sonntags zu meiner Freude sogar schon von mittags 12 – 20 Uhr. Erst im Januar geht’s in den verdienten Urlaub. Seit Mitte des Monats ist neben Hausmannskost, wie den Königsberger Klopsen, Sauerbraten, Rouladen, u.v.m.., auch die traditionelle Gänsekeule mit Knödel und Rotkohl im Angebot.


Das „Kleine Brauhaus“ (auch „Karussell“ genannt) darf bei meiner Aufzählung nicht fehlen. Es hat bis Februar ganz sicher an den Wochenenden ab 12 Uhr geöffnet (Werktags kann es zu Änderungen kommen, man sollte anrufen). Also, meiner Meinung nach, ist dieses Lokal mit selbstgebrauten, frisch gezapften Biersorten ein Volltreffer. Für das Speisenangebot und einen Eindruck von der Gaststube hier die Webseite: www.bacchusbräu.de

So, das waren sie, meine Favoriten… und die anderen?.Pippo macht seine Pizzeria erst wieder Ende März auf, auch Josch, der ja „nur“ einen Saisonbetrieb hat, lässt uns erst Ostern wieder von seinem Biergarten aus auf den Rhein schauen, wenn das Wetter gut ist, und unser Grieche gibt uns dieses Jahr gar keine Info, wie lange wir auf seine Küche verzichten müssen.

Ich habe Ihnen mal die Übersicht der Rhein-Nahe-Touristik abfotografiert, und zu diesem Restaurantangebot kommt noch die riesige Überraschung, dass es dieses Jahr nach langer Zeit wieder so was wie einen Weihnachtsmarkt in Bacharach gibt:

Am 2. Adventswochenende wird unter dem Namen „Schlender-Advent“ ein neues Veranstaltungsformat umgesetzt. Am Samstag von 12-19 Uhr und am Sonntag von 11-17 Uhr wird die idyllische Altstadt nicht verlassen daliegen, sondern es werden an verschiedenen Plätzen, wie in Weingütern, Innenhöfen und Kellern, Stände mit Geschenkartikeln, Leckereien, Karten und Glühwein zu finden sein. Auch Musik wird dargeboten, so werde ich mir am Samstag um 15 Uhr in der Kirche St. Peter ein mittelalterliches Konzert von der Gruppe „Opusculus Musices“ auf historischen Instrumenten zu Gemüte führen.

Mein Lob und Dank an die Organisatoren, Betreiber und Unterstützer dieser tollen Idee, das Bilderbuchstädtchen auch in der Nebensaison zu einem Ausflugsziel zu machen, wäre es doch auch wirklich zu schade, diese romantische Stadtkulisse nicht zu nutzen. Tja, und somit kriegt auch die Bacharacher Weihnachtskrippe die Beachtung, die sie verdient, und wie in Bingen, Boppard, Oberwesel und all den anderen Ortschaften im Umfeld, wird auch Bacharach mit seinem Markttreiben im Zeichen der Weihnacht stehen, mit Lichterglanz und einem Duft von Glühwein, Bratwurst und gebrannten Mandeln.

Ich wünsche den Bürgern der Stadt, den Veranstaltern, Standbetreibern und den Besuchern von nah und vielleicht auch von fern einen stimmungsvollen und gelungenen Vorweihnachtszauber in Bacharach.

Ihre R(h)eingeschmeckte
im recht milden November 2025