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Alter Kran, Kulturufer |
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Nein, es war wiederum kein normales Aprilwetter, denn, wie im vergangenen Jahr, entwickelte sich der Monat April in seiner Mitte zu einem Sommermonat. Kein Regen, die Sonne gab den ganzen Tag alles, was sie zu geben hatte vom wolkenlosen azurblauen Himmel und präsentierte Temperaturen weit über 20 Grad. Aber was ist in der heutigen Zeit schon normal am Klima und dem ganzen Weltgeschehen? |
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In unserem Garten verliert die Kirsche bereits ihr prächtiges weißes Blütenkleid, und mein Frühlingsblumenfeuerwerk, auf das ich mich so freute, war bei diesem Aprilsommer ein schnell vergängliches Spektakel, nur die himmelblauen Vergissmeinnicht hielten tapfer der viel zu frühen sommerlichen Wärme stand. Jetzt sind es Clematis und Pfingstrosen, die schon ihre fleischig grünen Blütenknospen zeigen. |
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Ein kleiner Hinweis im wöchentlichen Anzeigenblättchen gab mir den Tipp für diesen April-Beitrag, und so nehme ich Sie heute mit auf eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit der Binger Hafengeschichte, denn der Alte Kran kann seit Ostern wieder von innen besichtigt werden. Verfehlen können Sie ihn nicht, denn schon von weitem sieht man die interessante Fachwerkkonstruktion mit seinem drehbaren Ausleger und dem markanten Kuppeldach ganz fotogen gleich neben dem Zollamt stehen. |
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1487 wurde der Rheinkran errichtet, während die noch gut erhaltene Holzkonstruktion von 1787 ist. Tja, und so kann sich Bingen damit rühmen, über den ersten Landkran am Rhein zwischen Mainz und Köln zu verfügen und mehr noch, denn der in die Jahrhunderte gekommene Tretradkran funktioniert immer noch wie einst vor langer Zeit, als mit ihm Wein, Salz, Getreide, etc. auf die Schiffe verladen und entladen wurden. |
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Und die Antwort auf das „Aber wie?“ gibt die Denkmalgesellschaft Bingen auf ihrer Internetseite und bei ihren Führungen: Mit mittelalterlicher Technik, ganz ohne Benzin und Elektronik, sondern mit der Muskelkraft von 2-4 Kranknechten, die im Inneren in 2 riesigen Rädern, wie in Hamsterrädern liefen, damit eine Last bis zu maximal 2,5 Tonnen bewegt und geschwenkt werden konnte. Der Kranmeister gab von außen lautstark Tempo und Richtung an. Was ein nicht ungefährlicher Knochenjob! Erst im 19. Jahrhundert wurden alte Kräne durch Elektrokräne ausgetauscht. |
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Also, meines Erachtens ist dieser Zeitzeuge ganz bestimmt eine Besichtigung wert, denn damit ist das Mittelalter ganz nah. Und wenn Sie diese Zeitreise nicht nur mit einer Führung, sondern mit einer Vorführung unternehmen möchten, dann merken Sie sich einen Besuchstermin zum Kulturuferfest oder am Welterbe-und Denkmaltag vor, dann lassen ausgebildete „Kranführer von historischen Radlaufkränen“ den Kran zum Leben erwachen und demonstrieren die Funktionsweise der hölzernen Treträder von innen. Ach, da muss ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass diese Räder bis 2006 noch Attrappen waren und erst für die Landesgartenschau funktionstüchtig gemacht wurden. Klaro, wurde auch sonst an anderer Stelle die ein und andere Restaurierung vorgenommen. |
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Ich würde mich freuen, wenn ich Sie neugierig gemacht habe, auf die Architektur, Technik und den Arbeitsalltag im Mittelalter und Sie den Einsatz der Stadt und der Binger Denkmalgesellschaft mit einem Besuch des Alten Krans wertschätzen. |
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Es grüßt die R(h)eingeschmeckte |
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